Meer und Wüste unter mir, der Flieger landet. „Willkommen im Heiligen Land“ textet der Freund, den ich besuchen werde – welch wunderbare Verheißung. Doch vorerst ist davon nicht viel zu spüren. Der Shabbat naht und alles ist in Hektik noch schnell die letzten Verkehrsmittel zu finden. Viele furchtbar hilfsbereite Menschen am Flughafen weisen mir den Weg zum Shuttle nach Jerusalem – leider jeweils den falschen. Also laufe ich doch noch mal runter in die Ankunftshalle und suche besser selber nach den richtigen Schildern – da, endlich gefunden!
Ankommen kurz vor Shabbat in Jerusalem und erste Impressionen: Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt, ein Blick auf die Klagemauer, mehr Trubel als Spiritualität, doch langsam senkt sich Ruhe über die Stadt. Ich bin eingeladen, nicht nur bei einem alten Freund, sondern auch zu seiner neuen Freundin – zum Shabbatessen – ich bin gespannt, auf den Abend und auf sie, von der er so schön formulierte, dass es sich trotz der kurzen Zeit sehr ernst anfühle…
Gebet, gesegnetes Essen, vorsichtiges Kennenlernen und das Geschenk, ein Pärchen beobachten zu dürfen, dessen Miteinander schwankt zwischen schon gefundenen vorsichtig-zärtlichen Routinen und liebevollster Aufmerksamkeit, wie sie die ersten Wochen schenken.