Endlich geht es los! So viele Jahre nur ein Plan, nun wirklich zum Flieger. Reisepass, Auslandskrankenversicherung, lange dünne Sachen, Sonnenbrille, Hute und den Badeanzug nicht vergessen. Namen bei der Botschaft hinterlegt, alle wichtigen Dokumente gescannt und per Mail hinterlegt – keine Ahnung was mich erwartet.
Noch halb verschlafen dann zum Interview bei der Fluggesellschaft. Wer ich bin, wohin ich reise, warum, wen ich besuche, woher wir uns kennen, was ich beruflich mache, für wen ich arbeite, wie man mich erreicht, wenn man mich mit etwas beauftragen will, wer meinen Koffer gepackt hat… gut dass ich vorgewarnt war, dass genau das besonders bei einer alleinreisenden Frau passieren kann. Dennoch: Was geht das alles die Fluggesellschaft überhaupt an? Was macht es aus, dass ich weiblich und alleinreisend bin, sehe ich so naiv aus, dass ich mir ein Paket von einem Fremden geben lassen würde? Trotzdem: ruhig blieben, alles vorzeigen: eigene Visitenkarte, Korrespondenz mit dem Freund, den ich besuche, Auslandskrankenschein, Rückreiseticket, ich flechte ein, dass ich ab September auch wieder für den Deutschen Ev. Kirchentag arbeite – immerhin: eine klare Jobperspektive in Deutschland scheint das Interview zu beenden, also weiter mit der Gepäckkontrolle… alles zum ersten Mal aufmachen und durchsuchen… – Im Verlaufe der weiteren Checks wird mein Koffer noch mind. ein weiteres Mal, mein Handgepäck zwei weitere Male durchleuchtet, ich natürlich auch.
Puh, ich habe mich bei einem Flug noch nie so sicher gefühlt – und gleichzeitig so sehr verunsichert, in was für ein Land ich gerade reise, dass all diese Maßnahmen für notwendig hält.